Alltagssexismus und Geschlechterrollen

Alltagssexismus beschreibt sexistische Einstellungen, die auf Vorurteilen und Stereotypen basieren und die von der Mehrheit vertreten werden.

Geschlechterrollen gibt es schon seit einer langen Zeit, wodurch auch der Sexismus in der Gesellschaft tief verankert ist.

Kommen wir zu den Geschlechterrollen an sich:

Man muss bedenken, dass Geschlechterrollen ein zwei-Geschlechter-Denken hat, also vorausgesetzt wird, dass es nur Frauen oder Männer gibt. Diese Zweigeschlechtlichkeit oder Binarität ist für Menschen, die sich außerhalb der Zweigeschlechtlichkeit identifizieren, diskriminierend.

Die Rolle der (privilegierten, weißen) Frauen beinhaltet die Hausfrau und fürsorgliche, warme, reine Mutter, die das Wohl ihrer Familie über das Eigene stellt. Sie wird dabei nur über ihren "Nutzen" definiert. Daher kommt auch die Einstellung, Frauen würden in die Küche gehören und seien ausschließlich zur Hausarbeit und Erziehung der Kinder zu gebrauchen.

Das Stereotyp, dass alle Frauen diese Eigenschaften, also warm, fürsorglich, zurückhaltend und rein, besitzen, wird oft auch in die Kategorie wohlwollender bzw. benevolenter Sexismus eingeordnet, weil es sich um Haltungen handelt, die positiv erscheinen mögen, aber trotzdem schadend sind.

Die Rolle des Mannes ist es meist, arbeiten zu gehen und genug Geld zu verdienen, um die Familie zu ernähren. In einer Weise wird auch von ihm erwartet, sich für seine Familie zu opfern.

Alltagssexismus basiert zwar in den meisten Fällen auf diesen Geschlechterrollen, aber nicht immer, er kann sich auch indirekter äußern:

Wie zum Beispiel Catcalling.

Der Begriff Catcalling stammt aus der englischen Umgangssprache ganz einfach erklärt:

Es handelt sich hierbei um verbale sexualisierte Belästigung in Form von sexuell anzüglichem Hinterherrufen, Reden, Pfeifen oder sonstige Laute im öffentlichen Raum, die auch oft als "nur" "Komplimente" verpackt werden.

Catcalling ist eine der häufigsten Formen des Alltagssexismus.