Sexismus in der Erziehung

09.06.2021

Eine Art, wie Geschlechterrollen und damit Sexismus in der Gesellschaft verankert sind, zeigt sich in der unterschiedlichen Erziehung von Mädchen und Jungen.

Wir kennen es alle:

Mädchen bekommen rosa Kleidung, auf denen Blümchen und Herzchen abgebildet sind, mit Aufschriften wie "Prinzessin" oder "Pretty".

Die meisten Spielzeuge, die mit Weiblichkeit assoziiert werden, sind ebenfalls rosa, sind Puppen, um die man sich lernt zu kümmern, oder Perlen und Bastelsachen. Man sieht also, schon in der Kindheit wird vermutet bzw. vorausgesetzt, Mädchen sind fürsorglich, freundlich, und die Schönheit oder Ansehnlichkeit wird zu ihrer wichtigsten Eigenschaft gemacht. Dadurch wird ihnen genau das beigebracht: sich um andere zu kümmern, sich hinten anzustellen, nicht zu laut zu sein, Wut zu unterdrücken, brav zu sein, die kümmernde Rolle einzunehmen.

So wie es "typisch weibliche" Eigenschaften gibt, gibt es natürlich auch "typisch männliche" Eigenschaften.

Schaut man sich in den Kaufhäusern "Jungssachen" an, stößt man auf Autos, Bagger und Werkzeug, und Kleidung mit Aufschriften wie "Held" oder "Rebell". Die Eigenschaften, die daher bei männlich Kinder am wichtigsten zu sein scheinen, sind körperliches Selbstvertrauen und räumliches und logisches Denken. Außerdem sollen Jungs nicht über ihre Gefühle reden und die "starken Beschützer" sein. Durch Aussagen wie "Hör auf zu weinen" oder "Weinen ist für Mädchen" lernen heranwachsende Jungen, dass sie nicht schwach oder zart sein und über Gefühle sprechen dürfen.

Das hat fatale Folgen, zum Beispiel:

Viele Männer sprechen als Erwachsene ungern über körperliche und mentale Krankheitssymptome,

Sie gehen weniger zum/zur Ärzt*in,

Sie haben eine kürzere Lebenserwartung als Frauen

und eine dreimal so hohe Suizidrate.

Außerdem werden traditionell "weibliche" Eigenschaften und Verhaltensweisen mit Schwäche gleichgesetzt, was wiederum zu Misogynie führt, z.B. :

"Du rennst wie ein Mädchen!" oder "Trag kein rosa, das ist eine Mädchenfarbe!"

Das Konzept von genderneutraler Erziehung besagt, man solle seinen Kindern Freiheit lassen. Jedes Kind solle sich frei und fernab von geschlechterspezifischen Stereotypen und Rollenbildern entwickeln können. Man will loslassen von dem zwei-Geschlechter-Denken, also nicht stereotyp weiblich oder männlich zu erziehen.

Kein Kind sollte durch Erwartungen der Gesellschaft in eine bestimmte Rolle gedrängt werden.

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