Sexualisierte Gewalt

09.06.2021

*** Triggerwarnung: Sexualisierte Gewalt und Vergewaltigung ***

In Ihrem Buch "Nur JA! heißt Ja" schreibt die Autor*in Shaina Joy Machlus folgendes zur Vergewaltigungskultur:

"Als Vergewaltigungskultur (engl. rape culture), werden gesellschaftliche und kulturelle Umstände bezeichnet, in denen sexualisierte Gewalt und Vergewaltigung toleriert, normalisiert und verharmlost werden. Konsens zu praktizieren, ist eines der wirksamsten Mittel gegen diese Vergewaltigungskultur."

Wir haben eine Umfrage zu sexualisierter Gewalt gemacht und folgende Ergebnisse erhalten:

Mehr als die Hälfte aller Befragten geben an, schon einmal sexualisierte Gewalt erfahren zu haben.

Auf die Frage, wann der erste Vorfall war, hat der Großteil angegeben, mit 12-14 Jahren das erste Mal sexuell belästigt worden zu sein, und 14% haben angegeben, dass der erste Vorfall mit unter 9 Jahren war.

Bei der Frage nach der "Art" der sexualisierten Gewalt lässt sich diese in 3 unterteilen:

1. Verbal (Bemerkungen, "Witze", Aufforderungen, Hinterherrufen)

2. Non verbal (Starren, Hinterherpfeifen, Zeigen/Senden von unangemessenen Bildern)

3. Physisch (unerwünschte Berührung, körperliche Gewalt, sexueller Missbrauch)

36% der Umfrageteilnehmer und somit die Majorität wurden schon mal physisch belästigt, 33% verbal und ungefähr 31% non-verbal. Fast 80% der Teilnehmer haben angegeben, dass die Belästigung von einem Mann ausging und ungefähr 20% haben abgestimmt, dass sie von einer Frau ausging.

Außerdem wurden die Teilnehmer gefragt, inwiefern sexualisierte Gewalt sie im Alltag beeinflusst.

Die Mehrheit der Beiträge beinhalten:

- Angst, allein im Dunkeln zu laufen

- Doppelt über Kleidungswahl nachdenken, durch Angst

- Unwohlsein in Gegenwart von Männern

- Trauma: Berührungsängste, Vertrauensprobleme, Angstzustände

- Unsicherheit

- unangemessene Nachrichten

Nun wollen wir darüber reden, was Konsens oder auch Zustimmung im sexuellen Kontext bedeutet. Sexualisierte Gewalt, vor allem Vergewaltigungen, werden oft so dargestellt, als sei der Täter ein Fremder. Das kommt zwar vor, jedoch können Menschen, die vergewaltigen, auch oft Menschen sein, die wir kennen: Familienmitglieder, Freund*innen, Dates, Partner*innen, etc. . Ergebnisse einer Studie des FRA zeigen, dass 22 Prozent der befragten Frauen sexuelle Gewalt durch ehemalige oder aktuelle Partner*innen erfuhren, und bei den Übergriffen, die nicht innerhalb einer Partnerschaft verübt wurden, handelte es sich bei den Tätern bei nur 23 Prozent um Fremde - der Rest,, 77 Prozent, waren Bekannte.

Sexualisierte Gewalt darf niemals toleriert und schon gar nicht normalisiert werden.

Die extremen psychischen Schäden, die durch solche Taten enstehen, sind für die jeweiligen Opfer (egal ob Mann,Frau oder geschlechtlich nicht-konform) äußerst belastend.

Wenn eine Person, die Opfer sexueller Gewalt geworden ist, sich euch anvertraut, ist es wichtig dem Opfer zu glauben und sich besonders rücksichtsvoll zu verhalten.

Solltet ihr jemals Opfer von sexualisierter Gewalt werden, ist es wichtig sich zu nichts drängen zu lassen und das zu tun, womit ihr euch wohl fühlt. Empfohlen wäre, sich damit auseinanderzusetzen, um mit dem Trauma umgehen zu können und sich evtl. einer Vertrauensperson gegenüber zu öffnen.

-Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 0800166016

-Hilfetelefon Gewalt gegen Männer: 08001239900

-Hilfetelefon LGBT+ Helpline: 0800133133

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