Was ist Misogynoir?

Misogynoir ist eins von vielen Beispielen, wie Intersektionalität funktioniert.

Das Wort klingt etwas kompliziert, es steckt aber ein simples Phänomen dahinter, welches wir euch in Kürze erklären werden.

Der Begriff Misogynoir setzt sich aus den Wörtern Misogynie (Frauenfeindlichkeit) und noir zusammen, was das französische Wort für schwarz ist.

Jetzt kann man sich erschließen:

Misogynoir benenntdie Verschachtelung von Frauenfeindlichkeit und Anti-Schwarzem Rassismus.

Dieses Phänomen tritt, so wie alle anderen Formen der Diskriminierung, auf mehreren Ebenen auf.

Um euch die weite Dimension zu zeigen, führen wir nun ein Beispiel vor:

Eins von mehreren rassistischen Stereotypen gegen Schwarze Frauen ist, dass sie "stark" und "schmerzresistent" wären.

Daraus resultiert bei vielen schwarzen Frauen das Gefühl, dass sie keine Emotionen, keinen Schmerz und keine Not zeigen dürfen.

Doch nicht nur auf persönlicher bzw. emotionaler Ebene findet Misogynoir statt, es zeigt sich auch im System, z.B. im medizinischen Feld:

Im November 2019 stellte ein Bericht von Forschern der Universität Oxford über die Müttersterblichkeit in Großbritannien fest, dass schwarze Frauen im Vergleich zu ihren weißen Gegenüber fünfmal häufiger in der Schwangerschaft, bei der Geburt oder im Wochenbett sterben.

Diese erschreckende Statistik könnte in Verbindung mit dem vorher genannten Stereotyp der "starken, schmerzresistenten" schwarzen Frau gebracht werden.

Es steht fest: Rassismus ist auch ein feministisches Problem.